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Rundtour durch das Rheiderland

Wer Ostfriesland im Rahmen eines Urlaubes einmal erkunden möchte, der sollte auch das „Rheiderland“ nicht vergessen und dort ggf. einmal eine kleine Rundtour machen. Das Rheiderland liegt im Südwesten Ostfrieslands eingegrenzt im Norden durch den Dollart, im Westen durch die Deutsch-Niederländische Grenze und im Osten durch den Fluß „Ems“. Um einen großen Teil des Rheiderlandes zu erkunden kann man eine Rundtour über die Landstraßen L15 und L16 sowie der Bundesstraße 436 unternehmen und dabei die rauhe ursprüngliche Natur des Rheiderlandes erleben und sich einige interessante Ortschaften, wie Ditzum, Bunde, Weener, Bingum und Jemgum, betrachten.

Um Ihnen diese mögliche Rundtour durch das Rheiderland einmal etwas näher zu bringen, finden Sie in den folgenden Abschnitten Informationen über:
– Das sehenswerte Fischerdorf: „Ditzum“ einschließlich eines kurzen Interviews mit Besuchern des Dorfes.
– „Bunde“, dem Ort, der vielen Menschen, aufgrund des Grenzüberganges in die Niederlande, ein Begriff ist.
– „Weener“, der einzigen Stadt des Rheiderlandes, in der man sich viele Sehenswürdigkeiten betrachten kann.
– Dem kleinen, direkt an der Ems gelegenem, Ort: „Bingum“.
– Und der Ortschaft: „Jemgum“, die u.a. einen sehenswerten Ortskern vorweisen kann.

Bingum an der Ems

Die kleine Ortschaft: „Bingum“ liegt direkt an der Ems, gegenüberliegend der Stadt „Leer“. Erreichen kann man den Ort Bingum über die Bundesstraße 436 oder über die Landstraße L15. Wer im Rahmen einer Tour durch das Rheiderland durch die Ortschaft Bingum kommt, sollte in Bingum ggf. eine kurze Pause einlegen und sich folgende Besonderheiten Bingums betrachten:

a) Die „Matthäikirche“ in Bingum
Die „Matthäikirche“ ist eine der wenigen evangelisch lutherischen Kirchen im Rheiderland und wurde im frühen 13. Jahrhundert als romanische Hallenkirche errichtet. Neben dem sehenswertem Kirchenbau selber, sollte man sich nach Möglichkeit im Inneren der Kirche noch die barocke Kanzel, die mit altkirchlichen Symbolen verziert ist, und den Altarraum, der durch einen Triumpfbogen mit Gewölbe betont wird, betrachten. Zudem ist der Kirchturm der „Matthäikirche“ noch recht interessant, der im 18. Jahrhundert mit Hilfe einer Begünstigung „Friedrich II.“ separat neben dem Kirchenschiff errichtet wurde.

b) Der Freizeitpark „Ems-Marina Bingum“
Dieser Freizeitpark, auf dem man u.a. einen Campingplatz und einen Yachthafen vorfindet, liegt direkt an der Ems. Auch wenn man nicht dort campieren möchte, sollte man sich die Anlagen einmal betrachten und ggf. auch in dem speziellen „Westernrestaurant“ einmal in einem ganz besonderen Ambiente speisen.

Die Ortschaft: Bingum

Die Ortschaft: Bingum ©Günter Dehne

Bunde – Das Tor zur Niederlande

Ganz im Westen des Rheiderlandes, in unmittelbarer Nähe der Deutsch-Niederländischen Grenze, liegt die Ortschaft Bunde, die immerhin fast 8.000 Menschen eine Heimat bietet. Bedingt durch die Lage nahe des Grenzüberganges in die Niederlande, liegt die Ortschaft verkehrstechnisch sehr günstig und kann zum Beispiel über die Autobahn A31, der Bundesstraße 436 oder auch der Landstraße L16 erreicht werden.

Zudem prägt die unmittelbare Nähe zur Grenze die Ortschaft Bunde auch sehr deutlich. So sieht man im Ortskern manchmal beinahe genauso viele Autos mit niederländischem Kennzeichen, wie Autos mit deutschem Kennzeichen. Der Ortskern Bundes ist recht nett gestaltet und bietet auch schon einige Einkaufsmöglichkeiten und gastronomische Betriebe. Deshalb ist es auch durchaus empfehlenswert in Bunde einmal eine kleine Pause einzulegen, wenn man beispielsweise eine Ausflugstour durch das Rheiderland machen möchte oder aber die angrenzende Niederlande besucht hat bzw. besuchen möchte.

Sehenswürdigkeiten in Bunde
Wenn man sich in Bunde aufhält, dann sollte man sich zumindest einmal die folgenden beiden Sehenswürdigkeiten betrachten:

a) Die evangelisch reformierte Kirche in Bunde
Diese Kirche befindet sich direkt im Zentrum Bundes und wurde bereits im 13. Jahrhundert als sogenannte „Kreuzkirche“ errichtet. Interessant ist vor allem der vorwiegend romanische Baustil der Kirche.

b) Die Windmühle in Bunde
Neben der evangelisch reformierten Kirche, sollte man sich in Bunde auch noch die Windmühle betrachten. Diese Mühle wurde bereits im Jahre 1869 im Stile eines „Gallerieholländers“ erbaut. Nachdem die Mühle lange Zeit nicht in Betrieb war, wurde sie im Jahre 1998 nach gründlicher Sanierung wieder in Betrieb genommen, so daß man die Mühle auch „arbeiten“ sehen kann.

Das Fischerdorf: Ditzum

Das mit etwas weniger als 700 Einwohnern sehr kleine Fischerdorf: „Ditzum“ liegt direkt an der Ems in der Nähe der Emsmündung in den Dollart. Ditzum besticht durch die Idylle, die ein kleines Fischerdorf aufstrahlt, sofern die Ursprünglichkeit eines Fischerdorfes erhalten wurde. Da der Tourismus erst seit relativ kurzer Zeit auch den Ort Ditzum erfaßt hat, ist dort eben diese Ursprünglichkeit noch deutlich erkennbar.

Erreichen kann man den Ort Ditzum über die Landstraße L15, die viele kleine Dörfer im Rheiderland verbindet, oder mittels der Fährverbindung, die zwischen Ditzum und Petkum, einer Ortschaft auf der anderen Emsseite, besteht. Wer einen Ditzum Besuch mit einer kleinen Schiffahrt über die Ems verbinden möchte, dem sei diese Möglichkeit, Ditzum zu erreichen, empfohlen.

Sehenswertes in Ditzum
Die größte Attraktion, die der kleine Ort Ditzum zu bieten hat, ist wohl der idyllische kleine Fischerhafen, in dem man sich noch recht viele kleine Fischerboote anschauen kann. Zudem dient der Ditzumer Hafen heute auch als Fährhafen für die Fährverbindung: Ditzum – Petkum.

Neben dem Hafen sollte man sich im Rahmen eines Aufenthaltes in Ditzum auch einmal die Ditzumer Kirche ansehen. Die Kirche in Ditzum wurde bereits im 13. Jahrhundert errichtet und weist, trotz späteren Umbaumaßnahmen, noch recht viele Elemente des romanischen Baustiles auf. Besonders sehenswert ist der Kirchturm der Ditzumer Kirche, der äußerlich einem Leuchtturm ähnelt.

Unweit von der Ditzumer Kirche entfernt, findet man noch die alte Windmühle Ditzums, die ebenfalls einen aufmerksamen Blick wert ist.

Interview mit Ditzum Besuchern

Das folgende Interview mit einem Rentner Ehepaar aus dem Ruhrgebiet entstand am 18. August 2009 in der Ortschaft Ditzum. Um die Persönlichkeitsrechte des Ehepaares gewährleisten zu können, werden im Folgenden keine Angaben bezüglich der Identität des Paares getroffen, sondern das Paar lediglich als Frau M. und Herr M. bezeichnet.

Herr M.: Hallo, wissen Sie zufällig wo man hier einen Fährplan finden kann? Wir würden gerne wissen, zu welchen Zeiten wir wieder auf die andere Flußseite übersetzen können.
Red: Wo man hier einen entsprechenden Plan finden kann, weiß ich auch nicht. Ich habe mir den Fährplan allerdings gestern im Internet betrachtet und mir die meisten Zeiten notiert.
Heute können Sie bis einschließlich 17 Uhr zu jeder vollen Stunde nach Petkum fahren und danach noch einmal um 18:30 Uhr.
Herr M.: Ach, daß ist ja gut, dann können wir uns hier ja noch in Ruhe umschauen und brauchen nicht so viel auf die Uhrzeit achten. Vielen Dank für Ihre Information.
Red: Kein Thema. Darf ich fragen, ob Sie hier irgendwo in der Nähe Ihren Urlaub verbringen?
Frau M.: Wir verbringen unseren Urlaub diesen Sommer hier in der Gegend und überall an der Küste.
Red: Klingt interessant. Und wie macht man so etwas?
Herr M.: Wir sind mit dem Wohnmobil unterwegs und da klappern wir nach und nach die ganze Nordseeküste ab.
Red: Die ganze Küste? Da haben Sie aber hoffentlich genug Zeit mitgebracht.
Herr M.: Zeit haben wir ohne Ende, da ich seit ein paar Jahren auf Rente bin. Damals haben wir dann auch unser Wohnmobil gekauft und jetzt kosten wir diese Unabhängigkeit aus und genießen unseren Lebensabend.
Frau M.: Ja, und deshalb sind wir die letzen Jahre immer den ganzen Sommer lang unterwegs. Wir müssen die Anschaffungskosten ja jetzt auch ausnutzen.
Red: Und wo steht ihr Wohnmobil jetzt? Sie werden es ja kaum mit auf die kleine Fähre mitgenommen haben.
Herr M.: Auf dem Parkplatz in Petkum. Da haben wir erst gesehen, daß es da eine Fähre gibt und dann sind wir spontan einmal hier nach Ditzum gefahren.
Red: Und, wie gefällt Ihnen Ditzum denn so?
Frau M.: Ist wirklich hübsch hier. Wir sind vorhin einmal durch den Ort gebummelt und ich finde diese kleinen alten Häuser irgendwie „niedlich“.
Red: Und Sie, Herr M., gefällt Ihnen der Ort auch so gut.
Herr M.: Ja, Ditzum hat schon eine nette Atmosphäre. Ich finde allerdings den Hafen hier am Interessantesten.
Red: Möchten Sie sich Ditzum denn noch genauer ansehen?
Herr M.: Wir werden wohl noch ein wenig spazieren gehen hier. Und da wir jetzt wissen, daß wir uns keine großen Sorgen machen müssen, keine Fähre mehr zu bekommen, werden wir hier sicher auch noch einen Kaffe trinken gehen. Jedenfalls, wenn meine Frau auch einen Kaffe möchte.
Frau M.: Aber gerne möchte ich. Wir haben ja auch schon ein nettes Café gesehen, da könnten wir ja gleich mal einkehren.
Red. Na dann wünsche ich Ihnen noch viel Spaß hier. Und für Ihren Urlaub auch alles Gute.
Herr M.: Vielen Dank. Ihnen natürlich auch alles Gute.

Die Ortschaft Jemgum

Mit etwas mehr als 3600 Einwohnern ist die an der Ems gelegene Ortschaft: „Jemgum“ bereits eine der größeren Orte im Rheiderland. Das an der Landstraße L15, inmitten der Orte „Bingum“ und „Ditzum“, gelegene Dorf Jemgum, besticht durch einen sehenswerten Ortskern mit vielen alten Häusern und ist deshalb im Rahmen einer Rheiderland Tour durchaus einen Abstecher wert.

Ein besonderes Augenmerk sollte man in Jemgum auf die Jemgumer Mühle richten, die eine der ältesten noch funktionsfähigen Mühlen Ostfrieslands ist, da sie bereits im Jahre 1756 im Stile eines „Galerie Holländers“ erbaut wurde. Da die Mühle hoch über die Ortschaft heraus ragt, ist es kein Problem sie zu finden. Weiterhin ist noch die evangelisch reformierte Kirche in Jemgum einen Besuch wert, da diese Kirche über eine ganz besondere Geschichte verfügt. So wurde die Kirche zwar schon während der Zeit der Reformation erbaut, wurde in späteren Jahren jedoch mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. Zuletzt brannte die Kirche im Jahre 1930 ab und lediglich Teile des Glockenturmes blieben erhalten. Der heutige Bau der Kirche erinnert jedoch noch an alte Zeiten.

Neben Besichtigungstouren im Ortskern Jemgums ist es noch empfehlenswert sich einmal die schönen Naturlandschaften rund um Jemgum zu betrachten und zum Beispiel einmal einen Spaziergang auf dem Emsdeich in Jemgum zu unternehmen.

Die Stadt Weener

Mit knapp 16.000 Einwohnern stellt „Weener“ die einzige Stadt des Rheiderlandes dar und könnte somit auch als Metropole dieses ostfriesischen Bezirkes betitelt werden. Man erreicht Weener entweder über die Bundesstraße 436 oder über die Landstraße L31. Wer sich im Rheiderland aufhält sollte unbedingt auch einen Abstecher nach Weener machen, da es in der Stadt zum Einen recht viel zu sehen gibt und zum Anderen die Geschäfte und gastronomischen Betriebe in der Innenstadt Weeners zum Verweilen einladen. Zudem sollte man es sich nicht nehmen lassen, einmal durch die hübsche Altstadt Weeners zu bummeln und sich auch den malerischen alten Hafen in Weener betrachten.

Gebäude, Kirchen und sonstige Sehenswürdigkeiten in Weener
Wenn man in der Stadt Weener verweilt, fällt auf, daß es recht viele alte und interessante Bauwerke gibt, die man sich bewundernd anschauen kann. Dieses gilt natürlich vor allem im Bereich der Altstadt Weeners.

Neben architektonisch interessanten Bauwerken kann die Stadt Weener gleich drei Kirchen bieten, auf die man einmal einen Blick werfen sollte. Die größte der drei Kirchen in der Stadt Weener ist die evangelische Kirche, die bereits im Jahre 1230 erbaut wurde. Diese Kirche wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut, dennoch kann man über die romanischen Fenster (Rundbögen) noch auf das ursprüngliche sehr alte Baujahr schließen. Die Inneneinrichtung dieser Kirche wurde im 15. Jahrhundert auf Anordnung des damaligen Bischofs von Münster geplündert und niedergebrannt, so daß die „Schätze“, die man im Inneren der Kirche finden kann, jüngeren Datums sind, wie zum Beispiel ein Abendmahltisch aus dem 17. Jahrhundert. Neben der evangelischen Kirche sind auch die katholische Kirche und die Baptistenkirche, die man im Stadtkern Weeners findet, durchaus sehenswert.

Eine weitere Sehenswürdigkeit der Stadt Weener ist die „Friesenbrücke“. Diese Klappbrücke, die über den Fluß Ems führt, stellt die längste Eisenbahn-Klappbrücke Deuschlands dar. Ein ganz besonderes Spektakel kann man an dieser Brücke jedes Mal dann erleben, wenn vom flußaufwärts gelegenem Papenburg eines der großen Kreuzfahrtschiffe in die Nordsee überführt wird, denn die Passage durch die enge Brückendurchfahrt stellt eine der großen Schwierigkeiten bei den Schiffsüberführungen dar und bietet den Zuschauern an der Ems stets ein echtes Schauspiel.

Kunst und Kultur in Weener
Wer sich für Kunst und Kultur interessiert, kann in der Stadt Weener durchaus auf seine Kosten kommen. So lohnt beispielsweise ein Besuch im Heimatmuseum Weeners, in der man viel über die Geschichte des Ortes erfahren kann. Schon das Bauwerk des Heimatmuseums ist recht interessant und verfügt selber über eine interessante Geschichte, da es noch im 18. Jahrhundert als Armenhaus genutzt wurde.

Weiterhin findet man in Weener einige interessante Gedenkstätten und Skulpturen, wie zum Beispiel die Gedenkstätte, die sich direkt vor dem Heimatmuseum befindet und der Toten des Weltkrieges gewidmet ist.

Eine nette Statue zweier Frauen befindet sich direkt am alten Hafen in Weener. Wer sich den schönen Hafen betrachten möchte, der sollte also auch nicht versäumen, einmal ein Blick auf diese Statue zu werfen. Direkt vor dem Rathaus der Stadt Weener findet man noch das interessante „Germania Denkmal“, daß bereits 1874 zum Gedenken an die Gefallenen des Krieges von 1870 bis 1871 errichtet wurde und in späteren Jahren umfassend restauriert wurde.

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